Kreugers
Otto Hemme Nr. 33
Amtlicher Nachweis | Name |
Schatzregister 1438 To Eltzensen | |
Kloster Wienhausen 1521 | |
Viehschatzregister von 1589 | |
Musterungsliste von 1606 |
Der Krüger Curdt Beekmas (Kothe Nr. 33) |
Zeugenaussage im Mordprozess 1608, Staatsarchiv Hannover |
Ad Interrogatoria generalia |
Kontributions Kataster von 1678 | Hinrich Bekmann, Krügershaus, Behrendt Bekmann |
Viehschatz - Register von 1694 | Heinrich Beckmann, 1/2 Hof und Kothe (zwei Einträge) |
Brandkassen - Kataster von 1770 | Gerhard Niemeyer |
1776 | Gerhard Niemeyer Mohrhoffs Hoff (Krüger) |
Namensverzeichnis und Dörfer 1777 | Friedrich Stöckmann (noch?) Niemeiers Erben |
1778 | Friedrich Stöckmann Mohrhoffs Hoff (Krüger) (Verwalter wegen Erbfall?) |
1784 | Wöhler (Krüger) Mohrhoffs Hoff |
1792 | Friedrich Wöhler (Krüger) Mohrhoffs Hoff (Verwalter wegen Erbfall ?) |
Contributions - Kataster von 1793 | Jürgen Hinrich von Tiepermann |
Verzeichnis der Höfebesitzer von 1824 | Johann Heinrich von Tiepermann |
Receß von 1836 Ablösung des Zehnten | Friedrich von Tiepermann |
Verzeichnis der Geschworenenschaft Elze von 1841 | Johann Friedrich von Tiepermann |
Antrag zum Receß 1847 | Johann Friedrich v. Tiepermann Erben |
Receß von 1863 Verkoppelung | Ludwig von Tiepermann |
Gemeindeprotokoll 15. April 1872 | Tiepermann |
Gemeindeprotokoll 8. August 1880 | Hemme |
Grundsteuerliste von ca. 1850 bis 1911 |
von Tiepermann, Diedrich Ludwig |
Vertrag mit der Exploitationsgesellschaft zu Hannover vom 02.05.1905 | Friedrich Hemme |
Gemeindeprotokoll 14. Juli 1912 | O. Hemme |
Elzer Steuerliste von 1918 |
Hemme, Marie |
Heinrich Bekmann wird den Behrendt Bekmann wohl beerbt haben, denn Behrendt taucht im Viehschatzregister 1698 nicht mehr auf. Der Kothof hat die alte Brandkassennummer 33 und ist bis heute von Familie Otto Hemme in der Alte Trift 1 bewohnt. Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg wird zum ersten Mal die Berufsbezeichnung "Kreuger" bzw. "Krüger"- Gastwirt verwendet.
Familiengeschichte
Ein Bild der ehemaligen ältesten Dorfgaststätte finden Sie hier: Kreugers
Heutige Besitzer |
Otto Hemme (* 18.04.1953), Hofbesitzer |
Kinder |
Wiebke Hemme (*02.12.1986), |
Eltern |
Otto Hemme (*23.02.1916 +02.12.2004), |
Großeltern |
Otto Hemme (*19.03.1881 +29.01.1961), |
Urgroßeltern |
Carl Friedrich Hemme (*17.03.1850 +22.01.1947) Carl Friedrich (Tiemanns Fritz) wurde 96 Jahre alt und war 72 Jahre verheiratet. |
5. Generation |
Dietrich Ludwig von Tiepermann (*10.02.1834 +?) |
6. Generation |
Johann Friedrich von Tiepermann *06.02.1800 |
7. Generation |
Jürgen Heinrich von Tiepermann |
8. Generation |
7. März 1767: Taufe der Ilse Catharina, |
Der Mordfall von 1599
Als Ostern 1599 endlich die Fastenzeit zuende ging, fand sich in der darauffolgenden Woche nahezu das gesamte Dorf in Kreugers Gasthaus ein, um das Ende der Fastenzeit und die Auferstehung Christi zu feiern. Während dieses Gelages wurde der Hellendorfer Henning Furtmuller auf oder vor dem Kreugerhof tot aufgefunden. Dem Tod ist ein Streit im Gasthaus vorangegangen, bei dem der Hellendorfer Henning Furtmüller den Gastwirt Curd Beckmann aus Elze (Kreuger) angegriffen haben soll. Nach Auffinden des Toten wurden die Elzer Curdt Beckmann und Berendt Heinen als Täter beschuldigt.
Nachdem in einem ersten Verfahren vor dem Amtsvoigt zu Bissendorf, Curdt von Bestenbostel, im Jahre 1599 das Verfahren niedergeschlagen wurde und weitere Versuche der Familie Furtmüller aus Hellendorf, das Verfahren neu aufleben zu lassen, scheiterten, schrieb die Familie Furtmuller am 6. Oktober 1608 an das Gericht in Celle und bat um Wiederaufnahme des Verfahrens:
"Wir appellieren an das Hohe Gericht, Gerechtigkeit walten zu lassen. Wir sind arme Leute, die sich in Rechtssachen nicht auskennen und bitten in pflichtschuldiger Demuth um Gerechtigkeit. Hohes Gericht, wir erhoffen ein Urteil zu erhalten wegen des Totschlages, begangen an unserem Bruder Henning Furtmuller. Nach vielen Laufereien und langen Verzögerungen möchten wir ein Urteil, wer von den namentlich Bekannten der Täter ist, damit unser ermordeter Bruder gerächt werden kann."
Das Verfahren wurde am 21.10.1608 wieder aufgenommen und es kommt zu einer Aussage des Anklägers Christoff Furtmüller vor Gericht:
"Hohes Gericht, ich rufe in Erinnerung, dass in Sachen Furtmuller gegen Bernd Heinen und Curdt Beckmann die Angelegenheit soweit gediehen ist, dass die Zeugen damals angehört wurden und wir nun wissen möchten, wie weiter verfahren wird. Da uns nicht bekannt ist, woran es denn nun noch mangelt, so möchten wir doch jetzt einen Bescheid bzw. ein Urteil bekommen.
Am 6. Dezember erfolgt eine Anordnung des Gerichts in Cele an den Amtsvoigt von Bissendorf, Curdt von Bestenbostel, die Beschuldigten gefangen zu nehmen und dem Gericht vorzuführen. (Die unterschiedlichen Schreibweisen der Namen und Orte sind der Akte original entnommen worden.)
Es folgen Verhöre der Angeklagten und auch immer wieder Anklagen der Kläger. Da der Fall nun schon fast neun Jahre zurück liegt, entschuldigen sich die Angeklagten immer wieder mit Erinnerungslücken. In 109 Seiten Prozessakte konnte kein Täter ermittelt werden. Der Richter drohte den Angeklagten zum Schluss mit Folter. Eine weitere Prozessakte habe ich im Landesarchiv Hannover nicht finden können. Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges wird dem Prozess wohl ein Ende bereitet haben.
Dieser Findling markiert die beiden Höfe an der Einfahrt zur Alten Trift.